Die Landesregierung hat auf eine Kleine Anfrage der Grünen mitgeteilt, dass die Importe von Gülle aus den Niederlanden in den Kreis Euskirchen von gut 4.800 Tonnen im Jahr 2017 auf über 67.000 Tonnen in 2018 angestiegen sind.
„Die Gülle-Importe haben sich verdreizehnfacht. Das macht mir Sorge. Übermäßige Düngung mit Gülle kann unter anderem zu Nitratproblemen im Grundwasser führen. Und wir haben im Kreis Euskirchen schon einige Brunnen, die ein Nitratproblem haben“ kommentiert der SPD-Kreisvorsitzende Markus Ramers die Antwort der Landes-regierung.
„Man muss fragen, woher die Steigerung von über 1.200% kommt. Der Kreis Euskirchen darf nicht die Güllegrube für andere werden“ stimmt ihm sein Stellvertreter ThiloWaasem zu. Die große Mehrheit der Landwirte im Kreis Euskirchen habe eine starke Verbundenheit zu ihrer Heimat und gehe verantwortungsbewusst mit Natur und Umwelt um, sind sich beide Sozialdemokraten sicher.
„Wir haben viele Gespräche mit Landwirten geführt, die selber ein Problem mit den wenigen schwarzen Schafen haben, die aus reinen Profitinteressen den Gülle-Tourismus anheizen“ so Ramers. „Deutschland steht wegen nitratbelastetem Trinkwasser kurz vor einem horrenden Bußgeld von der Europäischen Kommission. Das ist nicht nur ein Problem von klassischen Rinder- oder Schweinehaltungsregionen“ beschreibt Waasem ein bevorstehendes Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof.
Die SPD will das Thema nun erneut auf die politische Agenda setzen. Man werde sich im Kreistag mit Gülle-Importen und der Trinkwasserqualität beschäftigen.