Medienberichten zufolge untersucht die belgische Agentur für radioaktive Abfälle (Ondraf) zwei Standorte im deutsch-belgischen Grenzgebiet in der Nähe von Aachen zur Errichtung eines Atommülllagers.
„Seit Jahren kämpft unsere Region dafür, dass die belgischen Krisenkraftwerke Tihange und Doel geschlossen werden. Sollte dazu noch ein Atommülllager ebenfalls in unsere Nachbarschaft gesetzt werden, wäre das eine schlechte Nachricht für den Kreis Euskirchen.“ kommentiert der stellvertretende Landrat Markus Ramers die Nachricht aus Belgien. Die atomare Gefahr durch die benachbarten Kraftwerke hatte ein breites Protestbündnis in der Region ausgelöst. Die betroffenen Kreise und das Land NRW haben für den Notfall flächendeckend Jodtabletten verteilt. Ramers selbst nahm 2016 an einer Delegationsreise der SPD-Landtagsfraktion nach Brüssel und Tihange teil.
„Atomkraft hat nicht nur Risiken durch defekte Reaktoren, die Endlagerung ist ein ungelöstes Problem und wird Generationen beschäftigen. Das zeigt sich an dieser Frage ganz akut in unserer unmittelbaren Nachbarschaft“ so Ramers weiter. Ihm gehe es nicht darum, Panik zu schüren, sondern die Entwicklungen jenseits der Grenze zu Belgien frühzeitig im Auge zu behalten. Die Pläne für das Atommülllager wurden nur durch Zufall publik.
Um gesicherte Informationen zu erhalten hat der SPD-Landratskandidat über Landtagsabgeordnete aus der Region eine Kleine Anfrage an die Landesregierung zum Thema auf den Weg gebracht.